Stand des Wissens

Bilanz der bestehenden wissenschaftlichen, technischen und praxistauglichen Kenntnisse für Ackerkulturen bezüglich Klimaanpassung und Klimaschutz am Oberrhein

Nutzung und Verbreitung bereits erworbener Kenntnisse

DOK-Dossier de l’essai DOK de longue durée en Allemand et Français (en traduction)

Die Resultate von 42 Jahren Forschung im Systemvergleichsversuch sind in dieser Neuauflage des DOK Dossiers übersichtlich dargestellt. Die Ergebnisse sind sowohl für Fachleute wie auch für interessierte Laien aufbereitet worden. Eine Kurzfassung in Form eines Faktenblattes folgt.

Die Französische Version des Dossiers wird derzeit übersetzt.

Zahlreiche Methoden werden eingesetzt um die Anbausysteme und ihre Auswirkungen zu beschreiben: Menge und Qualität des Ertrags, Indikatoren der Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität, Auswirkungen auf das Klima und Möglichkeiten zur Anpassung und zum Klimaschutz und viele andere Themenbereiche.

Dieser Langzeitversuch befindet sich seit 1978 auf der gleichen Parzelle. Jedes Jahr werden hier drei Kulturen der siebengliedrigen Fruchtfolge nebeneinander angebaut. Seit 2020 befinden wir uns in der siebten Fruchtfolgeperiode, die aus Silomais, Soja, Winterweizen, Kartoffeln, Winterweizen und zwei Jahre Kleegras besteht. Vor den Sommerkulturen wird eine Gründüngung eingesät.

Am 6. Juli 2023 lud Andreas Fliessbach die KLIMACrops Projektpartner ein den Versuch zu besichtigen. Er ist Bodenspezialist am FiBL und koordiniert den Schweizer Teil von KLIMACrops. Der DOK-Versuch liefert Denkanstöße für zukünftige Arbeiten: Wie widerstandsfähig sind Böden gegenüber Trockenheit? Wie hoch ist das Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung?

Der Versuch zeigt auch, dass sich die Humusvorräte im Boden nur langsam verändern. Nach 21 Jahren zeigten sich nur wenige Systemunterschiede, aber nach 42 Jahren hat sich erst gezeigt, dass sich mit Gülle und Mist von 1.4 Düngergrossvieheinheiten (DGVE) der Humusvorrat im Boden stabilisieren lässt und wenn man den Mist ausserdem noch kompostiert erhält man trotz der Kompostierungsverluste noch eine Zunahme des Humusvorrats.

In mehreren Jahren wurde untersucht wie sich die Anbausysteme gegenüber Trockenstress verhalten. Die biologischen Anbausysteme wiesen eine höhere Wassernutzungseffizienz auf und sind widerstandsfähiger bei Trockenheit. Das biodynamische System ist am effizientesten in Bezug auf die Kohlenstoffspeicherung.

Da es sich um einen Versuch handelt, bei dem die Anbausysteme mit all ihren Massnahmen verglichen werden, können keine Rückschlüsse auf Einzelmassnahmen gezogen werden. Es lässt sich daher nicht feststellen, welche Einzelmassnahme (z.B. die biodynamischen Präparate oder die applizierten Pestizide) der Systeme für die beobachteten Unterschiede verantwortlich sind.

Überarbeitung des Merkblatts zur reduzierten Bodenbearbeitung, neuer Titel: Reduzierte Bodenbearbeitung im biologischen Anbau – Umsetzung, Bodenschutz und Klima

Im Rahmen des KLIMACrops-Projekts wurde das Merkblatt «Reduzierte Bodenbearbeitung – Umsetzung im biologischen Landbau» aktualisiert. Reduzierte Bodenbearbeitung wird dort als Schlüsselelement der konservierenden Landwirtschaft beschrieben, deren Ziel es ist, die Bodenstörung zu minimieren und die Bodenbedeckung zu maximieren. Das Merkblatt enthält neue Erkenntnisse zur Speicherung von organischem Kohlenstoff (Corg) und Klimagasemissionen. In Kürze: Corg wird bei reduzierter Bodenbearbeitung in der bearbeiteten Schicht des Profils angereichert. Es kommt also eher zu einer Umverteilung im Profil als zu einem Zuwachs, die Streuung des Gesamthumusvorrats zwischen den Standorten ist jedoch gross.

Bei den Klimagasen spielt es für die N2O-Emission kaum eine Rolle, welche Maschine zur Bodenbearbeitung eingesetzt oder wie tief bearbeitet wird, sondern vielmehr, bei welcher Feuchte des Bodens bearbeitet wird (Ausnahme: Direktsaat).

Das neue Merkblatt beinhaltet die folgenden Kapitel und Infoboxen:

  • organischer Kohlenstoff im Boden («Warum ist Kohlenstoff im Boden wichtig?»).
  • Potenzial zur Reduktion von Klimagasen in der regenerativen Landwirtschaft.
  • Erträge bei reduzierter Bodenbearbeitung im Bioanbau (Ergebnisse aus FiBL-Versuchen: keine Unterschiede bzw. -4%).
  • Begleitung/Erfahrungsaustausch während der Umstellung auf RB und Probleme mit Verdichtung, Beikraut, N-Mineralisierung, Umstellung.
  • Auswirkungen des gelegentlichen Pflugeinsatzes auf klimarelevante Faktoren.

Aktueller Stand (21.12.2023): der Merkblattentwurf ist noch in der Grafikabteilung für das Layout