Federführender Partner der Maßnahme : ARVALIS
Stickstoffdüngungsstrategien bei Weichweizen
Kontext
Die Niederschläge während der Düngeperiode von Weizen werden immer unvorhersehbarer, und die Sorge, keine günstigen Bedingungen zu finden, veranlasst einige Landwirte dazu, weniger zu splitten und die Düngung stark vorzuverlegen. Die Auswirkungen dieser sicherheitsorientierten Strategien auf die Effizienz der Stickstoffnutzung sind weitgehend bekannt und haben uns in der Vergangenheit dazu veranlasst, eine stärkere und spätere Aufteilung zu empfehlen. Diese historischen Schlussfolgerungen wurden jedoch in Kontexten gezogen, in denen die Frühjahrsniederschläge nur wenig limitierend waren. Längere Trockenperioden im Frühjahr mit vereinzelten Regenfällen oder eine Konzentration der Niederschläge auf den Herbst scheinen jedoch ein zunehmend übliches Klima darzustellen.
Jüngste Studien, die die Herausforderungen bei der vollständigen Steuerung mit dem Tool CHN-conduite untersuchen, zeigen, dass ein gutes Management des Klimarisikos ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine auf spätere Teilgaben basierende Strategie ist – und dass dieses Risikomanagement regelmäßig an seine Grenzen stößt. Die Wahl der Risikoschwelle ist somit ausschlaggebend für den Erfolg der Strategie, und das Tool CHN-conduite reagiert sehr sensibel darauf.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Klimas und um sich besser und schneller an zukünftige Bedingungen anpassen zu können, erscheint es notwendig, unsere Referenzen hinsichtlich der Auswirkungen (i) vorgezogener Gaben und (ii) späterer Maßnahmen (unter guten sowie ungünstigen Bedingungen für die Nährstoffverwertung) zu aktualisieren. Ziel ist es, optimierte Risikoschwellen auf Parzellenebene festlegen zu können.
Darüber hinaus könnten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (volatile Preise für Dünger und Getreide) sowie gesetzliche Vorgaben (Green Deal) uns dazu veranlassen, die Stickstoffgaben auf bestimmten Weizenflächen zu reduzieren. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit reduzierten Stickstoffgaben sind durch zahlreiche historische Versuche mit Ertragsreaktionskurven auf Stickstoff bekannt. Die getesteten Varianten beruhen jedoch fast ausschließlich auf einer Reduktion der Gabe zum Stadium „1 cm Ährchen“. Heute ist es notwendig, die Auswirkungen einer Reduktion der Düngemenge in verschiedenen phänologischen Stadien zu bewerten, um das/die Stadium/ien zu identifizieren, das/die am besten geeignet ist/sind, eine reduzierte Stickstoffgabe im jeweiligen bodenklimatischen Kontext zu verkraften.
Ziel
- Gewinnung von Daten zur Effizienz der Stickstoffnutzung unter verschiedenen Fraktionierungskontexten und unterschiedlicher Exposition gegenüber Klimarisiken.
- Verbesserung der Schätzung der Stickstoffaufnahme durch die Kultur mit CHN
- Vorschlag eines an die Parzelle angepassten Klimarisikomanagements im Tool zur integralen Steuerung der Stickstoffdüngung CHN-conduite
- Fortsetzung der Bewertung des CHN-conduite-Tools
- Verständnis der Wechselwirkungen zwischen phänologischem Stadium, das eine Dosisreduktion verträgt, und dem Bodenklima
Methode
Die Versuchsflächen werden nicht bewässert, um die klimatischen Auswirkungen durch die Bewässerung nicht zu glätten.
Der Bodenstickstoff wird zum Zeitpunkt der Anlage des Versuchs, am Ende des Winters, gemessen.
Die zu verabreichende Gesamtstickstoffmenge (Dosis X) wird mit der Bilanzmethode berechnet (Berechnung mit dem Tool Fertiweb).
Biomassen und Messungen des aufgenommenen Stickstoffs werden regelmäßig während des Anbauzyklus durchgeführt, um den Stickstoffversorgungsgrad des Weizens zu ermitteln und die Prognosen des CHN-Modells zu überprüfen.
- Versuchsergebnisse 2024 Parzelle Haut-Rhin« Stickstoffdüngungsstrategien bei Weichweizen »
- Versuchsergebnisse 2024 Parzelle Bas-Rhin «Stickstoffdüngungsstrategien bei Weichweizen »







