Federführender Partner : Martine Schraml, LTZ
Weitere Partner : ARVALIS
Kontext
Ein differenzierter Anbau stellt eine starke Anpassung an den Klimawandel dar.
Versuchshypothese: Der Anbau von zwei Hauptkulturen in abwechselnden Streifen auf demselben Feld führt zu einer starken Risikostreuung bei extremen Wetterereignissen und erhöht die äquivalente Fruchtfolgefläche (EFF).
Material und Methode
Standort : LTZ Rheinstetten-Forchheim
2023
Anzahl der Wiederholungen: Es handelt sich um einen Screeningversuch ohne Wiederholungen
Parzellengrösse: 12 x 20 m.
Kulturwahl: Als erste Kultur wurden Wintergerste und Winterweizen getestet.
Als Zweite Kulturen wurden Sojabohnen, Körnermais, Sonnenblumen, Hirse, Kichererbsen, Chia, Buchweizen und Trockenbohnen getestet (Abbildung 1).
Die Sorten wurden nach folgenden Kriterien ausgesucht:
- Frühzeitigkeit
- Höhe (erste Kultur)
- Toleranz gegenüber Krankheiten
- Trockentoleranz
Die Ernte der ersten Kultur wird mit einem herkömmlichen Mähdrescher mit einer Breite von 7,5 m durchgeführt, um die Auswirkungen der Räder auf die zweite Kultur zu bewerten. Das Stroh wird gehäckselt und auf das Feld zurückgegeben.
Die Aussaat kann angefahren wird wird. Die Hacke wird hinter dem Rad befestigt. Die Aussaat und die Düngung erfolgen zur gleichen Zeit.
Photo 1 Sämaschine für Relay Cropping. Quelle LTZ
Abb 1 Arten, die für den Versuch in der ersten und zweiten Kultur verwendet wurden
Messungen:
- Nährstoffe im Boden (0-30 cm; pH, P, K, Mg)
- Mineralischer Stickstoff im Boden (0-90 cm)
- Vor Aussaht 1. und 2. Kultur
- Nach Ernte 1. und 2. Kultur
- Pflanzenentwicklung
- Gesundheitszustand vor der Ernte
- Ertrag
- TKG
- TM (Korn)
- Stickstoffgehalt (Korn)
Wo besteht noch Arbeitsbedarf und welche Punkte werden schon beherrscht:
Foto 2 Besuch des Relay-Cropping-Versuchs am LTZ Forchheim. Die erste Kultur steht kurz vor der Ernte. Quelle Caroline Schumann
Erste Ergenisse
Die ersten Kulturen, die Wintergerste und der im Oktober 2022 gesäte Winterweizen, haben sich gut entwickelt. Die zweiten Kulturen, die in diesem Frühjahr ausgesät wurden, sind größtenteils noch recht klein. Tatsächlich kann die Konkurrenz um Licht und Wasser mit der ersten Kultur, die bereits seit einiger Zeit steht, Probleme bereiten, wie man beobachten kann.
Die zweite Kultur in der Gerste hat sich übrigens besser entwickelt als im Weizen, was mit der geringeren Höhe der Gerste im Vergleich zum Weizen zusammenhängen könnte, die mehr Licht durchlässt.
Auch Wasser war aufgrund des extrem trockenen Monats Mai ein kritischer Faktor. Auf diesem sehr sandigen Standort mit geringen leicht nutzbaren Reserven wurden zwei Bewässerungsrunden mit insgesamt 50 mm durchgeführt.
Es ist durchaus möglich, dass die Ernte der ersten Kultur der zweiten ermöglicht, ihren Rückstand aufzuholen, wenn diese die Ernte unbeschadet übersteht. Dazu muss es gelingen, die erste Kultur hoch genug zu ernten, um die zweite Kultur nicht zu köpfen.