Relay Cropping

Federführender Partner : Martine Schraml, LTZ
Weitere Partner : LUFA Speyer

Kontext

Ein differenzierter Anbau stellt eine starke Anpassung an den Klimawandel dar.

Versuchshypothese: Der Anbau von zwei Hauptkulturen in abwechselnden Streifen auf demselben Feld führt zu einer starken Risikostreuung bei extremen Wetterereignissen und erhöht die Flächenproduktivität.

Material und Methode

Standort : LTZ Rheinstetten-Forchheim

Anzahl der Wiederholungen : Es handelt sich um einen Screeningversuch ohne Wiederholungen

Parzellengrösse : 12 x 20 m.

Kulturwahl : Als erste Kultur werden Wintergerste und Winterweizen getestet. In 2024 wird der Winterroggen als weitere erste Kultur hinzugenommen. Da der Winterweizen nicht funktioniert, wird er in 2025 nicht mehr angebaut.

Als zweite Kulturen werden Sojabohnen, Körnermais, Sonnenblumen, Hirse, Kichererbsen, Chia, Buchweizen und Trockenbohnen getestet (Abbildung 1).Die Sorten werden nach folgenden Kriterien ausgesucht :

  • Frühreife
  • Höhe (erste Kultur)
  • Toleranz gegenüber Krankheiten
  • Trockentoleranz

Alle Kulturen werden auf zusätzlichen Parzellen im Reinanbau angebaut, um die Erträge im Relay Cropping mit einem herkömmlichen Anbauverfahren zu vergleichen. Auf den Parzellen der zweiten Kulturen steht über Winter eine non-legume Zwischenfrucht.

Die Wintergetreide werden zum praxisüblichen Zeitpunkt mit einem Saatreihenabstand von 15 cm und einer etwas reduzierten Saatdichte im Herbst gesät. Im Relay Cropping werden jeweils 3 Reihen mit Wintergetreide angesät und 2 Reihen für die zweite Kultur freigelassen. Zur Unkrautbekämpfung erfolgt im Wintergetreide auf allen Parzellen (Reinanbau und Relay Cropping) eine Herbizidmaßnahme im Herbst. Die Relay Cropping-Reihen wird im Frühjahr bei Bedarf noch 1-2 mal gehackt.

Zur Aussaat der zweiten Kulturen wird ein Sägerät umgerüstet. Da die Traktorräder in den Saatreihen zwischen der ersten Kultur laufen müssen, läuft ein Hackschar direkt hinter dem Rad. Die Aussaat der zweiten Kultur erfolgt in einer Reihe (Mais, Sonnenblume) oder in einer Doppelreihe (ebenfalls 15 cm Reihenabstand). Mit Ausnahme der Leguminosen werden die Kulturen zur gleichen Zeit Unterfuß (ca. 5 cm unter der Saatreihe) mit mineralischem Stickstoff gedüngt.

Die Ernte der ersten Kultur wird mit einem herkömmlichen Mähdrescher mit einer Breite von 7,5 m durchgeführt, um die Auswirkungen der Überfahrt auf die zweite Kultur zu bewerten. Das Stroh wird gehäckselt und breitverteilt.

Photo 1 Sämaschine für Relay Cropping. Quelle Caroline Schumann, LTZ

relay-cropping- 1

Photo 1 Sämaschine für Relay Cropping. Quelle LTZ

Tabelle 1 : Kulturarten und Sorten, die für den Versuch in der ersten und zweiten Kultur verwendet werden.

 

Messungen :

  • Nährstoffe im Boden (0-30 cm; pH, P, K, Mg)
  • Mineralischer Stickstoff im Boden (0-90 cm)
    • Vor Aussat der 1. und 2. Kultur
    • Nach Ernte der 1. und 2. Kultur
  • Pflanzenentwicklung
  • Gesundheitszustand vor der Ernte
  • Ertrag
  • TKG
  • TM (Korn)
  • Stickstoffgehalt (Korn)

Foto 2 Besuch des Relay-Cropping-Versuchs am LTZ Forchheim. Die erste Kultur steht kurz vor der Ernte. Quelle Caroline Schumann