Das Projekt AGRO Form setzt beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngepraktiken an. Mit der Hilfe von Landwirten, Bildungseinrichtungen und Behörden im Oberrheingebiet sollen innovative, wirtschaftliche und übertragbare Methoden entwickelt werden die geringere Auswirkungen auf die Boden-, Luft und Wasserqualität haben. Zugleich soll ein Netzwerk geschaffen werden, um den Austausch zwischen konventionellen und ökologisch wirtschaftenden Betrieben auch in Form der grenzüberschreitenden Arbeit zu fördern. Die Landwirte dies- und jenseits des Rheins stehen der gesellschaftlichen und rechtlichen Herausforderung gegenüber, ihre Produktion noch umweltgerechter zu gestalten. Beim grenzüberschreitenden Austausch wird deutlich, wie man in anderen Ländern mit dem Druck durch Verbraucher, Handel und Gesetzgeber umgeht.
Das Projekt besteht aus den zwei Teilen: “Innovative Praxis” und “Bildung”
Im Bereich „Innovative Praxis“ soll ein Netzwerk geschaffen werden, um innovative und übertragbare Produktionsmethoden zu identifizieren, zu verbreiten und hervorzubringen. Hier liegt das Ziel in einer Verbreitung alternativer und innovativer Produktionsmethoden im Obst-, Wein-, Gemüse- und Ackerbau. Im Obstbau befassen sich die Gruppen mit der Produktion von Tafeläpfeln, im Gemüsebau werden besonders die Produktionsrichtungen Kartoffel und Möhren bearbeitet, beim Ackerbau hat man sich auf den Anbau von Weizen und Mais konzentriert, im Weinbau werden alle Weinsorten betrachtet.
Hierfür wurden je drei Betriebe aus jeder Region (Baden, Elsass, Nordschweiz und Rheinland-Pfalz) als Pilotbetriebe mit ins Boot genommen. Davon sind nach Möglichkeit jeweils zwei konventionelle Betriebe und ein Öko-Betrieb im Netzwerk vertreten. Insgesamt arbeiten rund 40 Betriebe aus den Regionen am Projekt mit. Konventionell und biologisch produzierende Betriebe sollen in einen Erfahrungsaustausch treten und voneinander lernen. Über den Austausch sollen die Betriebe Erfahrungen für einen optimierten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln gewinnen. Die einzelnen Gruppen werden jeweils von einem zweiköpfigen Team der Landwirtschaftsverwaltung aus Deutschland und Frankreich geleitet.
Die Gruppen besuchen jeden Betrieb ihres Netzwerkes im Laufe des Projektzeitraums einmal. Hier findet ein Austausch zu den Produktionsverfahren und Kosten der jeweiligen Kultur statt und es besteht die Möglichkeit zum Vergleich unter den Landwirten. Zudem bieten die Treffen der Praxisgruppen die Gelegenheit zu einer technischen, ökonomischen und ökologischen Analyse. Es besteht die Absicht, die Behandlungshäufigkeit und Wirkstoffmengen mit Pflanzenschutzmitteln sowie Düngepraktiken zu optimieren. Ergänzend werden die Ergebnisse aus den Treffen in anonymisierter Form unter Landwirten, Beratern und Ausbildern im Oberrheingebiet verbreitet.
Der zweite Teil von AGRO Form bezieht sich auf den Bildungssektor. Hier liegen die Ansätze darin, gemeinsame Inhalte und innovative Konzepte für die Aus- und Fortbildung sowie das lebenslange Lernen im Oberrheingebiet zu entwickeln. Hier betrachten die Arbeitsgruppen, wie auch im Praxisnetzwerk der Betriebe, die Produktionsbereiche Obst- (Tafelapfel), Gemüse- (Kartoffeln und Möhren), Acker- (Weizen und Mais) und Weinbau (alle Sorten).
Ziel der Arbeitsgruppen sind die Entwicklung grenzüberschreitender Bildungsmodule in deutscher und französischer Sprache sowie die Entwicklung innovativer Bildungskonzepte und deren Umsetzung. Geleitet werden die Arbeitsgruppen von einem trinationalen Team aus Frankreich, Schweiz und Deutschland. Sie arbeiten intensiv mit Bildungseinrichtungen der vier Regionen (Baden, Elsass, Nordschweiz und Rheinland-Pfalz) zusammen. Zudem wird im Projektzeitraum an einer praktischen Erprobung und Einführung der gemeinsamen Bildungsmodule für Landwirte, Berater und Ausbilder gearbeitet. Ein weiteres Ziel der Arbeitsgruppe ist der Austausch zwischen Auszubildenden und Ausbildern der vier Regionen.
Flyer_AgroForm_D (PDF)