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Im Blickpunkt

Befragung im Elsass: Motive und Hemmnisse für die Injektionsdüngung bei Mais

Für die Erforschung und die Markteinführung von Innovationen ist es unerlässlich, sich nach der Einstellung der Zielgruppen zu erkundigen: Sind diese aufgeschlossen oder ablehnend? Unter der Leitung der ARAA haben deshalb Studierende der Universität des Oberelsass 24 elsässische Landwirte befragt, für die der Maisanbau einen bedeutenden Betriebszweig darstellt. Die Fragen drehten sich um deren Wahrnehmung der CULTAN-Methode und das von RAUCH konzipierte Gerät für deren praktische Anwendung.
Aus dieser Befragung geht hervor, dass 15 dieser Landwirte die Methode bereits kannten, was belegt, dass die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts Wirkung gezeigt hat. Die Hälfte der Befragten glauben, dass sich mit dieser Methode Ammoniak-Verluste in die Luft vermeiden lassen und dadurch Dünger eingespart werden kann. Aktuell stellt die Gefahr von Ammoniakverlusten in die Luft aber noch keine größere Sorge der Befragten dar, im Gegensatz zur Belastung von Wasser und Luft (z.B. mit Pflanzenschutzmitteln) oder auch der Gefahr der Bodenerosion.
Aus ackerbaulicher Sicht fragt sich ein Viertel der Befragten ob die Düngung nur jeder zweiten Reihe ausreicht. Bezüglich des Geräts haben viele Bedenken, ob die Schlagkraft groß genug ist und besonders auf kleinen Parzellen die Düngung nicht zu viel Zeit beansprucht. Außerdem wird das Gewicht des Geräts als zu hoch erachtet, was zu Verdichtungen in der Fahrspur führen könnte, in der teilweise auch das Düngerdepot abgelegt wird. Schließlich werden auch die Kosten des Geräts gegen die mögliche Düngereinsparung abgewogen.
Auf die Frage nach Verbesserungsvorschlägen werden u.a. Kombinationen mit anderen Arbeitsgängen (Aussaat, Hacke, …) vorgeschlagen, um Arbeitszeit zu sparen oder auch die Düngung aller Zwischenreihen, um den ackerbaulichen Vorbehalten zu begegnen.

Rémi Koller – ARAA

prototype rauch injection azote
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Erfahrungsbericht

Aktueller Stand zum biologischen Pflanzenschutz im Ackerbau in Deutschland

Dr. Mareile Zunker – LTZ Augustenberg


Im Pflanzenschutzmittelreduktions-programm des Landes Baden-Württemberg (BW) wurde dazu ein „Drei-Punkte-Plan“ verabschiedet. Dieser umfasst die Förderung der Biologischen Bekämpfung, die Steigerung der mechanisch-digitalen Unkrautbekämpfung und die verstärkte Anwendung von Prognosemodellen u.a. gegen den Maiswurzelbohrer oder den Maiszünsler.

Der wichtigste Einsatzbereich biologischer Pflanzenschutzverfahren besteht in der selektiven Bekämpfung von Schadinsekten. Diese Verfahren stellen eine geringe Gefährdung für den Menschen und den Naturhaushalt dar.
Ein Blick von 2014 bis heute: Erfreulicherweise hat die Zahl der Anträge, Wirkstoffe auf Basis von Mikroorganismen (auch Viren) und Naturstoffen zuzulassen, deutlich zugenommen. Inzwischen gehören circa 50 % aller Genehmigungsanträge in der EU für neue Wirkstoffe zu den "Biopesticides".
Erfolgreiche Maiszünsler-Bekämpfung mit Trichogramma-Schlupfwespen seit 40 Jahren in BW. Nach Angaben der FAO werden ca. 4 % der jährlichen Maisernte durch den Maiszünsler vernichtet. 2018 wurden in BW auf einer Fläche von 34.060 ha Schlupfwespen eingesetzt. Das Land fördert mit jährlich 2 Mio. € (FAKT-Maßnahme, Prämie 60 €/ha) dieses biologische Verfahren.

Noch 2 Beispiele für innovativen biologischer Pflanzenschutzverfahren:
  • Nützliche Nematoden gegen den Maiswurzelbohrer
Ein auf der Art Heterorhabditis bacteriophora basierendes Produkt könnte auch gegen den Maiswurzelbohrer, ein invasiver Schädling in der Rheinebene, eingesetzt werden.

  • Biologische Bekämpfung von Drahtwürmern im Kartoffeln und Mais
ATTRACAP® ist ein in Deutschland bislang nicht regulär zugelassenes Insektizid mit dem Wirkstoff Metarhizium brunneum, einem entomopathogenen Pilz. Vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden jeweils Notfallzulassungen nach Art. 53 VO (EG) 1107/2009 für 120 Tage zur Bekämpfung von Drahtwürmern in Kartoffeln ausgesprochen. Bei ATTRACAP® handelt sich um ein Granulat, in welches der entomopathogene Pilz M. brunneum verkapselt ist. Das Insektizid beruht auf dem attract & kill-Prinzip, d.h. Anlockung der Schadinsekten über den hervorgerufenen CO2-Gradienten (attract) und Infizierung der Schadinsekten mit dem entomopathogenen Pilz zur Abtötung (kill).

Die Zahlen

Am 6. Februar 2019 organisierten AGRO Form und Innov.AR ein Zwischenkolloquium zum Thema „Agrarökologie bei uns".
In 25 Beiträgen wurden den 90 Teilnehmern der aktuelle Stand und erste Ergebnisse des Projekts vorgestellt.
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Veranstaltungskalender

Innov&Moi

Das Treffen der Landwirtschaft


11. und 12. September 2019 in Grussenheim (F) im Zentrum des Elsass (bei Marckolsheim)


Die Innovationen sollen Lösungen für die 4 großen Herausforderungen bieten:
  • Verstetigung der Erträge trotz Klimawandel
  • Erzeugung von marktgerechten Qualitätsprodukten
  • Gewährleistung eines integrierten Pflanzenschutzes unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Forderungen
  • Schutz der Ressourcen durch Anpassung der Beregnung und Bereitstellung von Nährstoffen

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Aktuell

AGRO Form

Betriebsnetze AGRO Form, Weinbau, Ackerbau, Obstbau und Garten- / Gemüsebau: ersten Ergebnisse
Durch den fachlichen Austausch bei den Treffen auf den Betrieben und durch Auswertung der Schlagkarteien wurden viele innovative und produktionstechnische Maßnahmen identifiziert und ausgetauscht

Lesen Sie die Broschüren nach Kulturarten

Neues Video

CULTAN-Düngung in der Praxis

Prototyp eines Geräts zur platzierten Injektion eines Stickstoff-Depots im Einsatz bei Mais. Erprobung eines von der Firma RAUCH im Rahmen des Projekts Innov.AR (INTERREG Oberrhein) entwickelten Geräts für die Düngung nach der CULTAN-Methode. Vorstellung der Technik, Erfahrungsbericht eines Landwirts und Analyse der Leistungen.
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