Fokus

KLIMACrops: das neue agrarökologische Projekt am Oberrhein

Die landwirtschaftlichen Flächen in der Oberrheinebene werden zu über 60% für den Ackerbau genutzt, insbesondere für Weizen und Mais. Angesichts des zunehmenden Klimawandels sehen sich die Landwirte immer häufiger mit extremen Wetterereignissen, Wassermangel und Hitzewellen konfrontiert, die die Ernteerträge stark beeinträchtigen, die Einkommen der Landwirte schwächen und zu höheren Lebensmittelpreisen für die gesamte Bevölkerung führen.
Das Projekt KLIMACrops zielt auf die Entwicklung von Anbausystemen ab, die an die lokalen Gegebenheiten angepasst und zwischen Forschern und landwirtschaftlichen Akteuren abgestimmt sind, um die Erträge zu sichern und gleichzeitig zur Abschwächung des Klimawandels beizutragen.
In Workshops mit Landwirten, Beratern, Forschern und Branchenvertretern sollen Modellbetriebe entwickelt und widerstandsfähigere Ackerbausysteme gemeinsam konzipiert werden.
Parallel dazu wird während der gesamten Projektlaufzeit ein großes grenzüberschreitendes Versuchsnetzwerk eingerichtet, um neue Referenzen und Empfehlungen in den Bereichen Agroforstwirtschaft, Bewässerungssteuerung, Zwischenfrüchte, Verringerung des Einsatzes fossiler Brennstoffe usw. zu erstellen.

Agenda

  • Besuch des DOC-Versuchs im fibl am Donnerstag, den 6. Juli von 13:30 bis 16:30 Uhr
  • Besuch des Versuchs "Maissorten mit unterschiedlichen Frühreifegraden" unter der Leitung von Florence Binet von Arvalis am 1. September 2023 in der Nähe von Colmar. Einladung folgt;

In Zahlen

KLIMACrops in Zahlen, das sind:
  • 1.733.964,83 € kofinanziert
  • 17 mitfinanzierende Partner
  • 7 assoziierte Partner
im Zeitraum vom 01.10.2022 bis 31.12.2025

von Anne Schaub, Chambre Régionale d'Agriculture Grand Est

Erfahrungsbericht

Landwirte finden Lösungen für die Zukunft: Start der Workshops zur Entwicklung von Systemen, die an den Klimawandel angepasst sind

Am 2. Februar entwarfen fünf Landwirte "auf dem Papier" vier an den Klimawandel angepasste Bauernhöfe der Plaine superficielle. Begleitet wurden sie dabei von Technikern der Landwirtschaftskammern Elsass und Grand Est, von Arvalis, der FR CUMA, Kooperative Gustave Muller und dem LTZ.

Ein Tag intensiven Austauschs war nötig, um sich nach und nach auf diese angepassten Bauernhöfe zuzubewegen. Der erste Schritt bestand darin, gemeinsam den Ausgangspunkt zu definieren: Wie sieht der derzeitige Musterhof aus, der für die elsässische Ebene mit nicht tiefgründigen Böden repräsentativ ist? Es folgte eine Phase der Aneignung wissenschaftlicher Ergebnisse zu den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf einen solchen Hof, die die Landwirte dazu veranlassten, drei gleichzeitig zu lösende Probleme klar zu benennen: (1) ein von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliches Klima, tendenziell wärmer und mit einem höheren Niederschlag als heute und einem hohen Risiko von Extremereignissen, (2) ein starker sozialer Druck auf die Bewässerung und ein damit verbundenes Risiko von Einschränkungen und (3) ein Risiko des Auftretens von neuen Schädlingen. Die Landwirte generierten dann eine breite Palette von Lösungen und griffen dann auf diese Lösungsbausteine zurück, um kohärente Farmen zu bauen, wobei sie sich die Einschränkung setzten, weniger zu bewässern als heute.

Die Landwirte waren kreativ, denn mit fünf Personen gelang es ihnen, vier Bauernhöfe zu entwerfen, die auf vier verschiedenen Strategien basierten, die zu 8 bis 44 Prozent geringeren Bewässerungsmengen führten als der heutige Standardbauernhof. Einige behalten die gleichen Kulturen wie heute bei (Mais, Soja, Weizen), aber in unterschiedlichen Anteilen, andere führen unterschiedliche Anteile an Kulturen ein, die wenig oder nicht bewässert werden. Auch Anpassungen der Anbeuverfahren (Sorten, Bodenbearbeitung, Bedeckung...) wurden vorgenommen. Auch der Einsatz von Photovoltaik oder Viehzucht wurde angesprochen.

Der nächste Schritt ist die Bewertung der Leistung dieser Höfe: Welche Erträge werden im zukünftigen Klima erzielt? Welche Bewässerung im zukünftigen Klima? Welche Gewinnspanne? Welche Treibhausgasemissionen? Nach diesen Bewertungen wird im nächsten Winter ein weiterer Design-Workshop stattfinden, um die Leistung weiter zu verbessern.


Visite de l'essai Relay Cropping au LTZ à Rheinstetten-Forchheim

Johanna Bodendorfer, Chambre Régionale de l'Agriculture Grand Est/ITADA
Besuch des Relay-Cropping-Versuchs am LTZ in Rheinstetten-Forchheim.
Am 20. Juni lud das Versuchsteam um Martine Schraml die Partner des KLIMACrops-Projekts ein, den Fortschritt des Anbaus im Relay Cropping zu besichtigen.
Die Versuchsansteller des LTZ, der LUFA Speyer und von ARVALIS trafen sich an der Versuchsstation des LTZ, um sich über diese innovative Technik auszutauschen.
Die ersten Kulturen, die im Oktober 2022 gesäht worden waren, Wintergerste und Winterweizen, entwickelten sich gut. Die zweiten Kulturen, die in diesem Frühjahr ausgesät wurden, sind größtenteils noch recht klein. Tatsächlich kann die Konkurrenz um Licht und Wasser mit der ersten Kultur, die bereits seit einiger Zeit steht, Probleme bereiten, wie man beobachten kann.
Die zweite Kultur in der Gerste hat sich besser entwickelt als im Weizen, was mit der geringeren Höhe der Gerste im Vergleich zum Weizen zusammenhängen könnte.
Wasser ist ein kritischer Faktor. Auf diesem sehr sandigen Standort mit einer niedrigen nutzbaren Feldkapazität wurden bislang zwei Bewässerungsrunden mit insgesamt 50 mm durchgeführt.

Es ist durchaus möglich, dass die Ernte der ersten Kultur der zweiten ermöglicht, ihren Rückstand aufzuholen, wenn diese die Ernte unbeschadet übersteht. Dazu muss es gelingen, die erste Kultur so hoch zu ernten, dass die zweite Kultur nicht geköpft wird.
Zur Erinnerung: Das Prinzip des Relay Cropping besteht darin, dass zwei Kulturen in abwechselnden Streifen auf demselben Feld angebaut werden. Die Kulturen werden in ihren jeweils optimalen Stadien gesät und geerntet. Ziel dieser Technik ist es, die Auswirkungen extremer Wetterereignisse wie der Erosion zu verringern und die Produktivität pro landwirtschaftlicher Fläche zu erhöhen.
Email Marketing Powered by MailPoet